Das «Trio Pulina», bestehend aus Irene Barbieri, Simone Ceppetelli und Federico Pulina, ist das Ergebnis einer gemeinsamen Leidenschaft für Kammermusik und einer tiefen Freundschaft, die am Konservatorium in Piacenza in Norditalien, entstanden ist. Auch nachdem die drei später nach Luzern gezogen sind, um dort ihre Studien fortzusetzen, treffen sie sich regelmäßig, um zu lesen, zu studieren und ihr Repertoire an Kammermusikstücken zu erweitern.
Joseph Sieber liest den Text Über die Inspiration von Roland Marthaler.
Ludwig van Beethoven (1770 – 1827)
Klaviertrio c-Moll, op. 1 Nr. 3 (1795)
I. Allegro con brio
II. Andante cantabile con Variazioni
III. Menuetto quasi allegro – Trio
IV. Finale: Prestissimo
Claude Debussy (1862 – 1918)
Klaviertrio G-Dur (1880)
I. Andantino con moto allegro
II. Scherzo, Intermezzo: Moderato con allegro
III. Andante espressivo
IV. Finale: Appassionato
Zwischen den Stücken: Joseph Sieber liest den Text Über die Inspiration von Roland Marthaler.
Die Entstehungsgeschichte von Beethovens Trios op. 1 ist nicht vollständig dokumentiert. Die Zeit, in der sie komponiert wurden, deutet jedoch zweifellos auf den Einfluss seines Lehrers Haydn hin. Das Trio Nr. 3 ist das einzige der drei Op. 1-Kompositionen, das anstelle eines Scherzos im dritten Satz ein Menuetto enthält. Das Finale überrascht mit aufsteigenden C-Dur-Tonleitern im Pianissimo und lässt die Leidenschaft des letzten Satzes in einer sanften Klangwolke verhallen.
Von Debussys Klaviertrio erfahren wir aus der Korrespondenz seiner Mäzenin Nadezhda von Meck mit Komponist Pjotr Tschaikowsky um 1880. Zu dieser Zeit lebte der damals 18-jährige Debussy unter Mecks Schirmherrschaft, widmete sich dem Studium, der Komposition und unternahm Reisen durch Europa. Lange Zeit glaubte man, dass nur der erste Satz dieses viersätzigen Trios sowie eine einzelne Cellostimme mit drei weiteren Sätzen erhalten geblieben sei. Später, im Jahr 1980, entdeckte der Musikwissenschaftler Ellwood Derr ein Manuskript mit den verbleibenden Sätzen. Obwohl die Quellen Diskrepanzen aufwiesen, und im letzten Satz des Manuskript sogar eine ganze Seite fehlte, konnten die einzelnen Sätze der Komposition zusammengesetzt werden. Auch die fehlende Seite wurde von den Herausgebern mit einer neuen Klavier- und Violinenstimme ergänzt.