Die Schweizer Sopranistin Nora Bertogg absolvierte ihre Studien an der Zürcher Hochschule der Künste sowie an der Hochschule der Künste Bern im Schweizer Opernstudio. Im Sommer 2022 schloss sie ausserdem den Master of Arts Musicpedagogy bei Sarah Maria Sun, sowie Sandra Trattnigg an der Hochschule für Musik Luzern ab. Derzeit bildet sie sich privat bei Sandra Trattnigg in Zürich weiter.
Am Luzerner Theater war Nora Bertogg in der Saison 22/23 in der Produktion STYX Tours - Ein Rendezvous mit dem Tod, eine Koproduktion mit Lucerne Festival, als Sopranistin zu hören. In der Saison 21/22 war sie ausserdem in der Schweizer Erstaufführung von Pascal Dusapins Oper Perelà als Papagei, sowie in dem Musiktheater Klangtauchen engagiert. Am Theater Biel/Solothurn sang Nora Bertogg in der Saison 2016/17 die Rolle der La Ciesca in Gianni Schicci (Puccini) und die Rolle des Liftgirls in La notte di un nevrastenico (Nino Rota). Ausserdem interpretierte sie die Rolle der Miss Pinkerton in Menottis The old maid and the thief. Des weiteren war sie am Davos Festival 2016 in der Oper Die Schweizerfamilie (Joseph Weigl) in der Rolle der Gertrude Boll zu hören.
Solistische Auftritte u.a. mit Orchestrina Chur mit Bachs Stabat Mater, mit Opera Viva, beim Rahn Continuo Konzert 2019, bei Inscriptum in dem Musiktheater ich&er, in den Eigenproduktionen BABEL, SANGLOTS, Von Lieb und Leid, Voix-Là sowie einer gekürzten Fassung von Così fan tutte. Im Herbst 2018 sang sie in einer konzertanten Version Ausschnitte aus Leonard Bernsteins West Side Story, Candide und Wonderful Town im Rüttihubelbad in Bern.
Ein besonderes Interesse der jungen Sängerin gilt der Interpretation von zeitgenössischen, performativen Werken. Es entstand mitunter der Solo Voice Abend YESS I SAID I SAID YESS mit szenischen Interpretationen, u.a. von Benjamin Scheuer, Tona Scherchen-Hsiao, Iris ter Schiphorst, Georges Aperghis und Elliott Sharp.
Weiter widmet sie sich immer wieder dem Liedgesang, dies u.a. im Liedduo mit Alexander Boeschoten und Larisa Baghdasaryan, sowie mit der Harfenistin Isabel Goller. Im Jahr 2023 wird sie ausserdem mit dem Gitarristen Christoph Denoth konzertieren. Nebst ihrer vielseitigen solistischen Tätigkeit widmet sich Nora Bertogg auch dem professionellen Ensemblegesang. Im Jahr 2016 sang sie mit der Zürcher Singakademie das Weihnachtskonzert in der Tonhalle Zürich, im Frühjahr 2019 war sie mit dem Ensemble Origen auf dem Julierpass zu hören.
Wichtige künstlerische Impulse erhielt sie in der Liedklasse von Hans Adolfsen, Christoph Berner und Edward Rushton, in der Zusammenarbeit mit Jack Adler-McKean, Jesse Wong, Enrico Cacciari, Judit Polgar, Malin Hartelius, Andreas Zimmermann, David Thorner und Krishan Krone. Sie arbeitete schon mit verschiedensten Dirigenten zusammen, u.a. mit Hermann Bäumer, Stefano Lano, Marco Zambelli, Franco Trinca, Andreas Felber, Clau Scherrer, Andrea Jehli. Meisterkurse bei Edda Moser, Alessandra Althoff Pugliese und Krisztina Laki runden ihre Ausbildung ab.
Nora Bertogg ist Preisträgerin des 7. John Cage Awards Halberstadt, Stipendiatin des Rahn Kulturfonds und der Thyll Stiftung. Im Jahre 2017 wurde sie ausserdem mit einem Kulturförderpreis des Kanton Graubündens ausgezeichnet.